Historische Parallelen

In der nächsten Ausgabe von „Mein Kändler“ erscheinen vsl. diese 4 Seiten aus der Festzeitschrift von 1964.

Es ist reiner Zufall, dass diese Seiten jetzt an der Reihe sind und dass es solche bemerkenswerten Parallelen ins Jahr 2025 gibt. Auch damals gab es Wahlen und auch damals kochte die Volksseele.

Wir kennen das irgendwie. Worte und Taten der Politiker stehen nicht mehr im Einklang. Schon am ersten Tag nach der Wahl wird entweder gelogen oder die eigenen unverhandelbaren Positionen relativiert und aufgeweicht. (Hatte Frau Merkel sogar zugegeben; Aussagen von Merz zur Schuldenbremse)
Die Opposition wird immer stärker, in Sachsen teilweise bei knapp 50%. Auch heute fordern die Bürger wieder eine Änderung der Politik und auch heute besteht eine reale Kriegsgefahr, die von gewissen politischen Führern über Kriegskredite verschärft werden soll. Früher nannte man das Verrat (an den Steuerzahlern und künftigen Generationen), heute gibt es die Begriffe Reformierung der Schuldenbremse bzw. Sondervermögen.

Erstraunlich, dass es damals eine rechte SPD-Führung mit rechten SPD-Führern gab, die offenen Verrat am Sozialismus begangen hätten. Das verwundert, weil uns rechte SPD-Führer als Widerspruch erscheinen. Gab es auch linke SPD-Führer? Höchstwahrscheinlich war der Begriff damals noch kein politischer Kampfbegriff, um konservativen SPDler in die rechte Ecke zu stellen. Eher anzunehmen ist, dass die progressiv-revolutionäre, sozialistische Bewegung tatsächlich in zwei Teile gespalten war, in die kommunistische (rot) und in die nationalsozialistische (braun). Und wie heute gelten alle, die sich nicht am äußersten linken Rand versammeln als Rechte, sogar damalige SPD-Führer. Das kann man sich vielleicht so vorstellen:

Denkmodell bezogen auf Anfang 20.Jh – Wo wären hier die aktuellen Parteien einzuordnen?

Auf Seite 21 erkennen wir auch Parallelen. Inflation, Altersarmut, Kurzarbeit sind alles Dinge, mit denen wir uns aktuell wieder beschäftigen müssen. Die Inflationsrate war 2023 zwar mit 10% lächerlich im Vergleich zu 1923 und sie ist wieder gesunken, aber nicht die Preise. Zinsen und Abgaben sind stattdessen gestiegen.

Die Gemeinden sind wieder hoch verschuldet und selbst die Sparkasse in Kändler musste geschlossen werden (sicherlich aus anderen Gründen, aber sie ist zu.). Irgendwie lohnt sich das Arbeiten nicht mehr so, wie vor 15 Jahren, entweder weil das Bürgergeld oder die Abgabenlast zu hoch sind. Leichtfertige Kredite hatten zur letzten Wirtschaftskrise geführt und die Zinsen belasten zunehmend Bundesbank, Staatshaushalt und die Gemeindekasse. Es muss überall gespart werden, obwohl die Steuern neue Rekordhöhen erreichen.